INSEKTENBEKÄMPFUNG
Nützlich, oder nur lästige Insekten?

Sie haben Wespen, Hornissen oder Bienen im Garten, Ihrer Garage oder im Rollladenkasten?
Bleiben Sie ganz ruhig. Von den Tieren geht keine große Gefahr aus.
Es ist jedoch gar nicht so leicht, die Tiere los zu werden. Denn sie stehen unter Naturschutz: Daher ist es generell verboten, wild lebende Tiere zu verletzen oder zu töten. Auch ihre Nester dürfen nicht zerstört werden. Das gilt besonders, wenn es sich um bedrohte Tierarten wie zum Beispiel die Hornisse handelt.
Bei Fragen zu diesem Thema hilft Ihnen die Feuerwehr (Telefon 122) gerne weiter. Hier gibt es Experten für Bienen, Wespen und Co.
Allerdings darf die Feuerwehr nur Maßnahmen ergreifen, wenn eine konkrete Gefahr – zum Beispiel bei einer Allergie gegen Wespengift – vorliegt. Dann darf sie die Tiere gegebenenfalls umsiedeln.
Die Ausnahme bilden Bienenvölker: Sie werden nach Möglichkeit immer umgesiedelt, da sie Hilfe brauchen, um über den Winter zu kommen.
Wespen stehen unter Artenschutz und Hornissen unter Naturschutz. Deshalb dürfen bewohnte Nester in Österreich nicht vernichtet, sondern nur umgesiedelt werden.
Unsere Feuerwehr verzichtet daher bei ihrer Arbeit ganz auf Insektizide, da deren Einsatz gesundheitlich bedenklich ist.
Störende Insekten im Rollladenkasten werden sie daher nur mit Hilfe einer kostenpflichtigen Schädlingsbekämpfungs-Firma endgültig los – bei den bedrohten Tierarten muss aber auch diese Firma eine besonderen Genehmigung einholen.
Fragen & Antworten
Bleiben Insektenvölker über Jahre an ihrem derzeitigen Ort?
Nein. Nur Bienenvölker bewohnen ihr Nest mehrere Jahre. Alle anderen sozialen Wespen- und Hummelarten bilden im Gegensatz zu der Honigbiene ein nur für wenige Monate bestehendes Volk. Im Herbst ist man die Tiere meistens wieder los.
Darf man Nester selbst zerstören?
Nein. Da wild lebende Tiere nach dem Bundesnaturschutzgesetz unter Schutz oder gar unter besonderem Schutz stehen.
Sind die Tiere aggressiv?
Nein. Sie stechen nur bei Bedrohung. Daher sollte man heftige Bewegungen vermeiden und nicht nach den Tieren schlagen, sich dem Nest nähern oder sich bewusst in die Flugbahn stellen. Ansonsten interessieren sie sich nicht für uns Menschen.
Sind die Stiche gefährlich?
Nein. Hornissen oder Wespen haben kein für Menschen gefährliches Gift. Es reicht, den Stich zu kühlen. Bei Stichen im Mundbereich kann man Eis lutschen, um die Schwellung zu reduzieren. Bei einer allergischen Reaktion oder Stichen im Rachenraum den Notruf wählen: 144
Wie kann ich mich schützen?
Offene Getränke abdecken, damit sich kein Insekt ins Glas oder den Flaschenhals verirrt.
Um die Tiere vom Kaffeetisch fern zu halten, kann man ihnen alternative Nahrungsquellen wie ein Gemisch aus Honig und Früchten anbieten.
Damit sich Wespen und Co. nicht in Rollladenkästen ansiedeln, sollte man eventuelle Schlupflöcher im Frühjahr abdichten.
Nester und Tiere in Ruhe lassen und versuchen, die Flugbahn nicht zu blockieren.
Sollte eine Insektenbekämpfung oder Umsiedelung trotz allem unumgänglich sein und Gefahr im Verzug besteht, können Sie uns jederzeit unter 122 kontaktieren:
Tipps für Allergiker
In den Monaten Mai bis Juli treten bevorzugt Stichunfälle mit Bienen, von Juli bis September Stichunfälle mit Wespen auf. Der Insektengiftallergiker sollte folgende Verhaltensregeln beachten:
-
Vermeiden Sie rasche Bewegungen, wenn eine Biene oder Wespe in ihrer Nähe ist.
-
Gehen Sie nicht in die Nähe von blühenden Blumen oder von überreifem, zu Boden gefallenem Obst. Auch Vorsicht beim Einkochen von Marmelade.
-
Seien Sie besonders vorsichtig bei Arbeiten im Garten. Tragen Sie einen Hut, Handschuhe, Bluse oder Hemd mit langen Ärmeln sowie eine lange Hose.
-
Meiden Sie Parfüms, Haarsprays, Körpersprays, parfümierte Sonnencremes sowie Rasierwasser.
-
Meiden Sie weite, fliegende Kleider, schwarze Stoffe und bunte Muster. Besser sind weiße, grüne oder hellbraune Stoffe.
-
Beim Essen im Freien keine Süßigkeiten oder Fleisch bzw. Reste offen stehen lassen. Rauch kann Insekten vertreiben.
-
Geben Sie acht, wenn Sie im Freien turnen oder spielen. Schweiß zieht viele stechende Insekten an.
-
Gehen Sie nie barfuß. Bienen lieben Klee und viele Wespen leben im Boden.
-
Halten Sie Abfalleimer im Haus stets gut verschlossen und sauber.
-
Meiden Sie Orte, wo Tiere (Hunde) gefüttert werden. Verstreute Futterreste ziehen Bienen und Wespen an.
-
Bewegen Sie keine alten Äste oder Baumstümpfe. Wespen haben darin oft ihre Nester.
-
Halten Sie die Fenster im Schlafzimmer tagsüber geschlossen oder montieren Sie ein Insektennetz.
-
Tragen Sie beim Motorrad fahren Helm und Handschuhe.
-
Wenn sich eine Biene oder Wespe auf den Menschen setzt, diese abschütteln oder abstreifen, nicht abschlagen.
-
Tragen Sie ihr Notfall-Set immer bei sich.