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HOCHWASSER-VORSORGE

KATASTROPHENSCHUTZ = EIGENSCHUTZ !

 

Die Zunahme von Gewitter, Hagel und Starkregen führen zu Hochwässern, Überschwemmungen und kostenintensiven Schadensereignissen. Dabei sind die Einsatzkräfte (z. B. Feuerwehr) zum Schutz von Bürger:innen und Gebäuden besonders gefordert. Das Hochwasser naht! Was nun? Bewahren Sie die Ruhe und handeln Sie besonnen. Je nachdem, wo Sie sich gerade aufhalten, sollten Sie die folgenden Punkte beachten.

Um gut vorbereitet zu sein, machen Sie sich frühzeitig Gedanken über:

    • die Versorgung Kranker oder Hilfebedürftiger. Können Sie diese Personen rechtzeitig aus der Gefahrenzone evakuieren? Wohin?
    • die Evakuierung von Haustieren.
    • die Möglichkeiten, sich mit Nachbarn oder anderen zu besprechen, wenn Telefon und Mobilfunk ausfallen. Sprechen Sie mit Nachbarn Not- und Gefahrenzeichen ab.
    • die „Rollenverteilung“ für den Notfall. Wer macht was, wenn eine Überschwemmung eintritt?

 

Die Feuerwehren stehen bei Hochwasserereignissen im Mittelpunkt. Jedoch ergeht ein Appell an die Bevölkerung, dass die Feuerwehr im Hochwassereinsatz nach Elementarereignissen nicht überall sein kann und die größte Gefahr zuerst bekämpft werden muss. Es erfolgt immer eine sogenannte Prioritätsabfrage, bei der an erster Stelle die Mensch- und/oder Tierrettung steht, darnach erfolgt der Ortsschutz, Sicherung kritischer Infrastruktur, Objektschutz und technische Hilfeleistung.

Bei größeren (Elementar)Ereignissen sind die Kapazitäten der örtlichen Einsatzkräfte sehr begrenzt. Daher wurde die Feuerwehr Hallersdorf als Katastrophenstützpunkt für den Bereich Voitsberg festgelegt, um im Einsatzfall mit Sandsäcken, Planen, Folien etc. die anderen Wehren zu unterstützen.

 

Die Feuerwehr hilft den Menschen dort, wo gerade am dringendsten und nötigsten Hilfe benötigt wird. Sie ist jedoch nicht für alle Probleme zuständig und kann auch nicht alle lösen. Daher ist jeder für seinen Eigenschutz selbst verantwortlich. Bei der Feuerwehr arbeiten alle ehrenamtlich, sind kein Reinigungsdienst und auch keine Selbstverständlichkeit.

Wenn ein Hochwasser angekündigt wurde, das auch Sie betrifft, sollten Sie sofort handeln.

    • Besorgen Sie zum Schutz Sandsäcke (z.B. Baustoffhandel), Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Folien.
    • Schauen Sie, dass gefährliche Stoffe oder Chemikalien nicht vom Wasser erreicht werden können.
    • Bringen Sie wertvolle Möbel oder Geräte wie Computer etc. in die oberen, hochwassergeschützten Räume.
    • Sichern Sie den Heizöltank gegen den Auftrieb durch das Wasser, indem Sie ihn zum Beispiel an der Wand verankern oder mit Ballast beschweren.
    • Überprüfen Sie Ihre Vorsorgemaßnahmen. Haben Sie alles nötige im Haus?
        • ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser
        • ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio
        • eine Taschenlampe
        • einen Campingkocher
        • eine Campingtoilette
    • Halten Sie Ihre Dokumentenmappe und Ihr Notgepäck bereit.
    • Denken Sie auch an Insektenschutzmittel, falls sich nach Rückgang des Hochwassers Mücken und andere Schädlinge im Haus verbreiten.
    • Räumen Sie die Kellerräume, in die Grundwasser eindringen kann oder die volllaufen können, aus.

Im Haus

    • Prüfen Sie zunächst, ob Ihre Vorsorgemaßnahmen ausreichen.
    • Überprüfen Sie Rückstauklappen im Keller bevor das Wasser gestiegen ist. Halten Sie sich während des Hochwassers nicht im Keller auf, das ist lebensgefährlich.
    • Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ab.
    • Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, ab. Denken Sie an die Stromschlaggefahr. Schalten Sie den Strom gegebenenfalls komplett aus (Sicherung raus).

Im Auto

 

    • Fahren Sie Ihr Auto rechtzeitig aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen.
    • Achtung! Tiefgaragen können bei Hochwassergefahr zu tödlichen Fallen werden.
    • Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen. Wasser im Motorraum macht viel kaputt. Der Katalysator mit einer Betriebstemperatur von 700 Grad Celsius zerspringt bei plötzlicher Abkühlung durch Wasser.
    • Lassen Sie Ihr Fahrzeug abschleppen, wenn es bis über die Räder im Wasser steht.

Retten Sie Leben

    • Helfen Sie anderen, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.
    • Bringen Sie Kinder vor Eintritt der Gefahr aus dem Überschwemmungsgebiet in Sicherheit.
    • Fahren Sie wegen der Wellenbildung und der Gefahr von Unterwasserhindernissen nicht in überflutenden Gebieten mit Booten oder anderen Fahrzeugen unnötigerweise „spazieren“.
    • Betreten Sie keine Uferbereiche wegen der Gefahr von Unterspülungen oder Abbrüchen. Überflutete oder teilüberflutete Straßen dürfen nicht befahren werden.
    • Beachten Sie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte.

Starkregenereignisse können zu jeder Zeit und an jedem Ort auftreten, auch wenn diese nicht in der Nähe eines Fließgewässers liegen.

Gefahrenentwicklung verfolgen!

Wettervorhersagen können über den Wetterbericht in Fernsehen und Radio, Wetterportalen im Internet und mittels Wetter-Apps bezogen werden.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit Wetterwarnungen für eine bestimmte Region, etwa einer PLZ, per SMS oder App zu erhalten. Wetterwarnungen werden von unterschiedlichen Stellen zur Verfügung gestellt, etwa von Meteorologischen Institutionen, Versicherungen, Mobilfunkanbietern oder Radiosendern. 
Bitte beachten Sie, dass einige dieser Dienste kostenpflichtig sind.

Seit 2017 steht der Bevölkerung mit  KATWARN Österreich ein kostenloser Warndienst für behördliche Meldungen zur Verfügung. Neben Warnungen über Naturgefahren und Extremwettergefahren werden auch Informationen über Großveranstaltungen, Industrieunfälle oder Verkehrsbeeinträchtigungen kommuniziert. Sie können die Warnungen per App, SMS oder E-Mail erhalten. Mehr Informationen finden Sie unter  www.katwarn.at.

Auskunft über die aktuelle Entwicklung der aktuellen Hochwassergefahr geben darüber hinaus Hochwasservorhersagen und Wasserstandsinformationen von Flüssen, der Hydrographische Lagebericht und der Hochwassernachrichtendienst des Hydrographischen Dienstes Steiermark.

Weitere Informationen und Ratgeber erhalten Sie auch über die Webseite des Steirischen Zivilschutzverbandes unter www.zivilschutz.steiermark.at, oder bei den örtlichen Feuerwehren.